ANGELICA SCHÜTZ

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10. Oktober 1996
LITERATURHAUS Salzburg

Gegen die Absicherung der eigenen Bequemlichkeit
Angelica Schütz mit Lyrikprogramm von Naziopfern

……Als Angelica Schütz Donnerstag im Salzburger Literaturhaus mit einem Lyrikprogramm zum Thema Auschwitz auftrat, warten die großen, einschüchternden Texte, wie Paul Celans „Todesfuge“, gar nicht so sehr gefragt. Sie brachte Lyrik zum Vortrag, die vielfach von Überlebenden, deren Namen heute kaum jemand ein Begriff sind, stammen.

Salzburger Nachrichten, gth
12.10.96

Überlebensstrategie Lyrik

…  Die Schauspielerin las Gedichte teils vergessener Autoren, von denen nur manche überlebten. Für diese aber war das Glück, davongekommen zu sein nur kurz. Nelly Sachs etwa schreibt:“ Immer noch nagen an uns die Würmer der Angst.“ Primo Levi, der bedeutende italienische Gegenwartsautor, litt fortwährend an Schuldgefühlen und setzte schließlich 1987 seinem Leben ein Ende. Jene, die ermordet wurden, hinterließen noch bedrückende Zeilen. Walter Lindenbaum; der 1943 deportiert wurde und 1944 ums Leben kam, schrieb in ohnmächtigem Humor, als er abtransportiert wurde: „Ein paar Juden fahren in die Welt hinaus.“ Können Menschen nach solch einem Erlebnis  noch an Gott glauben? Einige, wie Schütz aus persönlichen Gesprächen weiß, vertrauen einem so „unbarmherzigen Schöpfer“ nicht mehr. Manche, wie Viktor Wittner schreibt, „mild und zart scheinen, als jene Frau in den Tod ging.“. Andere wurden wieder streng religiös.
Angelica Schütz ließ auch nachgeborene Autoren, wie Ulla Hahn oder Ludwig Fels, zu Wort kommen und spannte damit einen Bogen zur Gegenwart. Für sie wie für diese Lyriker gibt es keine Zukunft ohne Vergangenheit.


Salzburger Volkszeitung, Adolf Scharf
12.10.96