Die Schauspielerin, Regisseurin, Vortragende, Herausgeberin und Schauspiellehrerin
Angelica Schütz konnte im Laufe der Zeit ihre Vielseitigkeit mehrfach unter Beweis stellen.
Als aktive Schauspielerin gestaltete sie zwei Jahrzehnte hindurch mit großem Erfolg Schicksale ausgegrenzter Frauenfiguren.
Bei der Programmerstellung für ihre zahlreichen Lesungen und Projekte legte sie besonderes Augenmerk auf jene Themen, die nicht dem Mainstream zuzurechnen waren, sondern diesen, im Gegenteil, in seiner Bedeutung hinter sich lassen konnten und gerade deswegen eine gewisse Öffentlichkeit bekommen sollten.
Ab 1987 begann Angelica Schütz sich intensiv mit bis dahin kaum gewürdigten und längst in Vergessenheit geratenen Exil-Literaten, die während der NS-Zeit emigrieren mussten oder ermordet wurden, auseinanderzusetzen. So realisierte sie mit großem Engagement und ohne Fördermittel ihr Programm:
"Die Menschen werden schwächer sein, wenn wir vergangen sind“ (Theodor Kramer)
Jüdisch-österreichische Schriftsteller von
1900-HEUTE/Ateliertheater am Naschmarkt/Wien
Ein Programm, in dem – durchaus eine Pioniertat – Texte von verfolgten, ermordeten und emigrierten jüdischen Schriftstellern nach langer Zeit erstmals wieder zu hören waren.
Ihre Auseinandersetzung mit schwierigen Texten konzentrierte sich in besonderem Maß auf die Beschäftigung mit Lyrik, was regelmäßige Dichterlesungen (Österreichische Gesellschaft für Literatur, Österreichischer Schriftstellerverband, Literaturhaus /Wien u.a.) belegen.
Auf ebendieser Beschäftigung beruht auch die gemeinsam mit Felix Mitterer erfolgte Zusammenstellung der Anthologie „Fremdsein-Literarische Wanderungen“ (erschienen bei Jugend&Volk 1992).
Nach ihrer Lehrtätigkeit am Prayner Konservatorium (1994-2002) begann Angelica Schütz mit dem Inszenieren, wobei der Schwerpunkt ihrer Regietätigkeit an kleinen Wiener Bühnen von Anfang an auf der Pflege österreichischer Autorinnen und Autoren lag.
Anlässlich des Internationalen Frauentages 1992 bracht Angelica Schütz das Programm „Lyrikerinnen-Frauen und ihre Gedichte“ heraus. Der von ihr mit ihrem Mann Klaus Rott gegründete Verein ANGELITERA konzentriert sich seit sechs Jahren auf Theaterproduktionen. |
